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Wenn Halfter und Seil für zwei Tage den Laptop ersetzen

Liebe Leser:innen

Heute landet ein Erlebnisbericht von Heidi Dübendorfer auf die Blog-Page. Heidi hat vor einiger Zeit ein Seminar für BPW hautnah miterlebt. Ihr Text ist erfrischend, kein Wunder, denn sie ist WORTSCHATZ

Viel Spass beim Lesen!

Pferde und Personaltraining. Streiflicht auf Natural Horsemanship Schnuppern.

Die Natur ist ein vorbildlicher Krisenmanager, denn Tiere und Pflanzen haben stets innovativ auf Schieflagen reagiert. Für das menschliche Auge bliebe das unbemerkt, wäre da nicht die Wissenschaft, die uns im Nachhinein aufzeigt, dass sich der Mensch weitaus schwerer tut, Veränderungen gekonnt zu meistern.

Krisen sollten ja nicht gleich Eiszeiten bedeuten oder ganze Konzerne erwürgen, doch die aktuelle Situation beweist das Gegenteil. Im Kleinen begegnen sie uns alle Tage wieder und können ganz schön auf die Nerven gehen. Nehmen wir sie hin oder sagen wir ihnen den Kampf an? Richtig eklig werden sie erst, wenn wir schon an bekannten Registern gerüttelt haben und die Fantasie für Neues fehlt. Wir strampeln zwar, bewegen uns aber grundsätzlich im vertrauten Radius. Oder sehen wir gar nicht mehr, was wir ändern können, wenn wir auf ausgetretenen Pfaden gehen?

Vom Business zum Cowgirl.
Der Reitstall und Saloon «San Jon» liegt auf einer Waldlichtung mit einem Blick ins Paradies und einer Atmosphäre die einen augenblicklich zum Cowgirl macht. Norah Jones raunt im Hintergrund und die 70 Pferde scheinen sich bestens mit der Horde Geissen zu vertragen. Vom BPW Club Engiadina (Business and Professional Women) dürfen wir hier mehr von Liz Heer über den Zusammenhang vom natürlichen Umgang mit den Pferden und Personaltraining erfahren. Ich habe weder ein Pferd noch Personal, fühle mich aber spontan angezogen von diesem Kraftort. Ausdrücke wie Komfortzone, Urinstinkt, Leadership und natürliches Reiten mit dem Pferd kursieren im Raum und werden handlich, als wir nach Trockenübungen erstmals am Tier stehen. Ich mag Pferde, bzw. bewundere die edlen Protze. Aber wenn ich die Definition zu Raub- und Fluchttieren höre, denke ich schon eher an Flucht als ans Rauben.

Wie bedient man überhaupt ein Pferd?
Das zeigt uns Liz mit spielerischer Leichtigkeit und alles was wir mit den Pferden tun, leitet sich an den beiden Tagen von 7 Spielen ab. Sie wurden vom Verhalten der Tiere abgeleitet und so identifiziert, dass sie der Mensch spielen kann und den Respekt des Tieres gewinnt. Die Frauen sind unterschiedlichster Reiternatur. Aber vorwiegend stehen Neureiter im «Viereck», als die Pferde erstmals auf die Übungen reagieren. Jetzt in der Praxis zeigt sich, wie man sich verhält. Gebe ich klare Zeichen, bin ich unsicher oder überkommt mich ein mulmiges Gefühl? Je überzeugter ich auftrete, desto mehr überträgt sich das aufs Pferd. Vor lauter Konzentration auf Hände und Seil, vergesse ich, dass der Freiberger weder Halfter noch Zügel trägt und ohne verbales Zutun und Peitscheneinsatz die pure Gestik versteht.

Irgendwie bin ich in einem harmonischen Tete â Tete angelangt und erklimme am zweiten Tag den Pferderücken ohne zu befürchten, dass mir das Pferd mein noch immer ungeübtes Gefuchtel übelnimmt. Der braune Kraftprotz scheint sich wohlzufühlen im klar abgesteckten Rahmen und ich übernehme automatisch seine Gemütslage.

Spiegel mit Fellrahmen.
Sich überwinden, etwas wagen und die Sichtweise verrücken. Liz Heer hat es verstanden sechs Businessfrauen aus der Komfortzone zu locken. Ihnen durch die Auseinandersetzung mit den Vierbeinern und den Erkenntnissen des Natural Horsemanship Wege aufgezeigt, die genauso im privaten und geschäftlichen Leben klappen: Das Bewusstsein über die eigene Haltung anderen Menschen gegenüber schärfen. Klare Linien verfolgen und ohne Machtgehabe viel zurückbekommen. Das Tier ist ein herrlich ehrlicher Spiegel deiner selbst!

Die Natur ist etwas Unbeschreibliches und dieses Mal muss ich nicht warten, bis mir eine wissenschaftliche Fakultät die Anpassungsfähigkeit von Kaulquappen oder Berganemonen beweist. Sich Draussen mit etwas so Archaischem zu beschäftigen, lässt schon heute wertvolle Schlüsse zu, die das hier und jetzt lebenswerter machen.

Heidi Dübendorfer

 

It`s for you Ladies!

Mit Mut fangen die schönsten Geschichten an.

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Posted on by Liz Heer

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